Freitag, 4. Dezember 2015

Papas erstes und mein drittes 1000er (mit der ASH)



Der 18.04.2015 war einer dieser Tage, von denen man oft sagt „so ein Wetter kommt nicht wieder“. Dass ich von diesem Spruch nichts halte, da es jeder Jahr Wetterlagen gibt die nie wieder kommen, habe ich schon oft genug kundgetan. Es war einfach ein super Kaltlufttag.

Schon 2 Tage vorher saß ich an der Flugvorbereitung - allerdings war noch unklar mit welchem Flugzeug ich fliege. Stefan war mit der EP am Zug und so ergab sich der Umstand, dass ich das längst überfällige 1000er mit Papa in seiner ASH 25 versuchte. Bereits letztes Jahr haben wir es versucht, allerdings durch einen etwas zu späten Start nicht ganz geschafft. Die Wetterprognosen waren gut, doch mir war klar, dass ein 1000er nur mit einem makellosen Flug mit >100kmh Schnitt gelingen kann, da die Tage im April einfach nach viel zu kurz sind.

So kam es, dass wir (nach einem viel zu langen Frühstück) um 8 Uhr aufbauten und - mal wieder zu spät - um 09:45 das Gas reinschoben. Die ersten Entwicklungen waren schon eine halbe Stunde zuvor erschienen.... Nach einem lehrbuchmäßigen DMST-Start flogen wir unter einzelnen Fetzen schön zügig an der Donau entlang. Das Ziel war ein möglichst langer erster Schenkel in den Westen, um nachher genug Spielraum mit den Schenkeln zu haben. Wie so oft ging das Donautal an der Alb in der Früh hervorragend und wir konnten Punkt 12:00 Lokalzeit am Luftraum Zürich wenden. Hier mussten wir etwas Zeit lassen, da der Wind auffrischte und die Thermik dadurch etwas zerrissen war. Die Alb war auf dem Rückweg mit großflächigen Ausbreitungen abgeschirmt und so mussten wir die Gleitleistung der 25 das eine oder andere mal ausnutzen, um mit passablen Bärten halbwegs flott voranzukommen. Das mäßige Wetter hielt bis Gundremmingen, wo wir an einem Tiefpunkt mit 350m AGL etwas Zeit verloren haben. Dieser Bart war aber quasi das Eingangstor zum Superwetter, denn wir wendeten Richtung Norden mit der Perspektive auf Hammerbärte. Es ging durchs Ries, dann den Steigerwald hoch und schließlich über Bischofsberg an der Ostseite der Rhön entlang. Das Steigen war super, die tragenden Linien eher nicht so gut, doch das änderte sich nach der wende, wo wir die gleiche Strecke nahezu ohne kurbeln mit einem 126er Schnitt zurücklegen konnten. An der Wende zwischen Ansbach und Hesselberg fing ich dann das Rechnen an: Noch 210km zu fliegen für die 1000 und noch 2h Thermikzeit. Wir wussten dass es knapp wird aber es war nicht unmöglich, schließlich kann man genau dann, wenn die Thermik schwach wird bzw. stirbt, mit dem OK-Flieger noch einiges gutmachen. Wir flogen also sehr zielstrebig die Frankenalb bis über Regensburg raus an die Bayerwaldkante, um mit einer Rückkehr an den Startplatz genau die 1000 vollzumachen. Die Thermik war hier um 19 Uhr natürlich schon fast aus, schließlich war es auch schon 1h vor Sunset. Trotzdem konnten wir auf dem Heimweg noch die Restthermik über Regensburg mit <0,5m/s bis an die Basis mitnehmen und einen epischen Endanflug beginnen. Unsere sehr verhaltene Rechnung bezüglich der Ankunftshöhe war zu pessimistisch - die ASH belehrte uns mit ihrer guten Gleitleistung eines Besseren. Wir machten die 1000 über den Startplatz Etting zu und verheizten die verbleibenden 900 Höhenmeter, um noch vor Sunset am Boden zu sein. Um 20:02 Lokalzeit setzten wir nach 10:21h Flugzeit auf und vollendeten 1014km mit einem 103er Schnitt. Nicht schlecht für den 18. April. Man hat mal wieder gesehen, dass man nicht in Grenzen denken darf. Sowohl im April als auch im August kann man 1000er fliegen, dann eben über die Luftmasse und nicht (wie im Juni) über die Tageslänge.

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