Der 18.04.2015 war einer dieser
Tage, von denen man oft sagt „so ein Wetter kommt nicht wieder“. Dass
ich von diesem Spruch nichts halte, da es jeder Jahr Wetterlagen gibt
die nie wieder kommen, habe ich schon oft genug kundgetan. Es war
einfach ein super Kaltlufttag.
Schon
2 Tage vorher saß ich an der Flugvorbereitung - allerdings war noch
unklar mit welchem Flugzeug ich fliege. Stefan war mit der EP am Zug und
so ergab sich der Umstand, dass ich das längst überfällige 1000er mit
Papa in seiner ASH 25 versuchte. Bereits letztes Jahr haben wir es
versucht, allerdings durch einen etwas zu späten Start nicht ganz
geschafft. Die Wetterprognosen waren gut, doch mir war klar, dass ein
1000er nur mit einem makellosen Flug mit >100kmh Schnitt gelingen
kann, da die Tage im April einfach nach viel zu kurz sind.
So
kam es, dass wir (nach einem viel zu langen Frühstück) um 8 Uhr
aufbauten und - mal wieder zu spät - um 09:45 das Gas reinschoben. Die
ersten Entwicklungen waren schon eine halbe Stunde zuvor erschienen....
Nach einem lehrbuchmäßigen DMST-Start flogen wir unter einzelnen Fetzen
schön zügig an der Donau entlang. Das Ziel war ein möglichst langer
erster Schenkel in den Westen, um nachher genug Spielraum mit den
Schenkeln zu haben. Wie so oft ging das Donautal an der Alb in der Früh
hervorragend und wir konnten Punkt 12:00 Lokalzeit am Luftraum Zürich
wenden. Hier mussten wir etwas Zeit lassen, da der Wind auffrischte und
die Thermik dadurch etwas zerrissen war. Die Alb war auf dem Rückweg mit
großflächigen Ausbreitungen abgeschirmt und so mussten wir die
Gleitleistung der 25 das eine oder andere mal ausnutzen, um mit
passablen Bärten halbwegs flott voranzukommen. Das mäßige Wetter hielt
bis Gundremmingen, wo wir an einem Tiefpunkt mit 350m AGL etwas Zeit
verloren haben. Dieser Bart war aber quasi das Eingangstor zum
Superwetter, denn wir wendeten Richtung Norden mit der Perspektive auf
Hammerbärte. Es ging durchs Ries, dann den Steigerwald hoch und
schließlich über Bischofsberg an der Ostseite der Rhön entlang. Das
Steigen war super, die tragenden Linien eher nicht so gut, doch das
änderte sich nach der wende, wo wir die gleiche Strecke nahezu ohne
kurbeln mit einem 126er Schnitt zurücklegen konnten. An der Wende
zwischen Ansbach und Hesselberg fing ich dann das Rechnen an: Noch 210km
zu fliegen für die 1000 und noch 2h Thermikzeit. Wir wussten dass es
knapp wird aber es war nicht unmöglich, schließlich kann man genau dann,
wenn die Thermik schwach wird bzw. stirbt, mit dem OK-Flieger noch
einiges gutmachen. Wir flogen also sehr zielstrebig die Frankenalb bis
über Regensburg raus an die Bayerwaldkante, um mit einer Rückkehr an den
Startplatz genau die 1000 vollzumachen. Die Thermik war hier um 19 Uhr
natürlich schon fast aus, schließlich war es auch schon 1h vor Sunset.
Trotzdem konnten wir auf dem Heimweg noch die Restthermik über
Regensburg mit <0,5m/s bis an die Basis mitnehmen und einen epischen
Endanflug beginnen. Unsere sehr verhaltene Rechnung bezüglich der
Ankunftshöhe war zu pessimistisch - die ASH belehrte uns mit ihrer guten
Gleitleistung eines Besseren. Wir machten die 1000 über den Startplatz
Etting zu und verheizten die verbleibenden 900 Höhenmeter, um noch vor
Sunset am Boden zu sein. Um 20:02 Lokalzeit setzten wir nach 10:21h
Flugzeit auf und vollendeten 1014km mit einem 103er Schnitt. Nicht
schlecht für den 18. April. Man hat mal wieder gesehen, dass man nicht
in Grenzen denken darf. Sowohl im April als auch im August kann man
1000er fliegen, dann eben über die Luftmasse und nicht (wie im Juni)
über die Tageslänge.
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